So rauschten wir also drei Tage durch Venedig, trotz allem absolut beeindruckend übrigens, und ich schleppte in Anbetracht der Herausforderung mein komplettes Arsenal an Linsen mit. Dennoch, nach zwei, drei Stunden war es im Prinzip more of the same. Die Varianten Weitwinkel, 24-70mm und 70-200mm habe ich quasi im Viertelstundentakt gewechselt und ja, es waren durchaus gute Shots dabei. Trotzdem war dann irgendwie die Luft draußen.
Hier musste wohl was anderes her und in den Untiefen meiner Erinnerung dämmerte mir die Erkenntnis, dass da ja noch eine Linse in meinem Fotorucksack darbte… eine sehr spezielle Linse, die ich kaum verwendet habe, weil sie – nun ja – wirklich sehr speziell ist.
Konkret geht es um das Lensbaby Spark. Nichts Revolutionäres, nichts Neues, absolut günstig in der Anschaffung und äußerst widerspenstig in der Handhabung.
Lensbaby Spark ist – so glaube ich – die günstigste Linse in deren Repertoire, das sich im Grunde auf Tilt-Shift-Effekte, Bokeh und Unschärfe spezialisiert hat. Ziemlich artsy. Das Spark-Objektiv kann man im Grund nur scharfstellen, in dem man den Ring an der nach allen Seiten hin beweglichen Spitze des Objektivs zieht, drückt, quetscht, dreht, sonst was… You never get the same pic twice.
Und siehe da, auf einmal sah ich Dinge in Venedig, Teufel auch, die waren da vorher garantiert nicht. Eine völlig andere Stadt. So habe ich am letzten Nachmittag unseres Ausflugs dank dem Lensbaby Spark die Stadt nochmal entdeckt und sicher die Hälfte aller Bilder geschossen. Die entstandenen Fotos sind vermutlich nicht jedermanns Sache, aber davon machen Sie sich am besten selbst ein Bild.