Location:

Sardinien

Notizen:

Folgt man meinem Instagram Account für die [The Downstairs Diaries] – und ich freue mich sehr, wenn Sie das tun -, dann werden Sie vermutlich rasch bemerken, dass es mir die Frontale sehr angetan hat. Frontalaufnahmen zählen jetzt nicht unbedingt zu den beliebtesten „Perspektiven“, üblicherweise versucht man, mit Linien im Bild das Auge zu lenken und so einen bestimmen Blickwinkel zu erzeugen.

Sogenannte Leading Lines sind sehr gefragt und ich mag sie grundsätzlich auch sehr gerne. Die Frontalaufnahme ist jedoch meine eigentliche Lieblingsperspektive und ich habe meinen Kurztrip nach Sardinien dazu genutzt, gezielt nach Motiven zu suchen, die auf diese Art funktionieren. Was mich dabei so fasziniert, ist die Ordnung. Frontalaufnahmen wirken, zumindest auf mich, sehr wohlsortiert. Alles ist an seinem Platz.

Solche Fotos zu schießen ist im Prinzip keine Herausforderung: Kamera halbwegs gerade halten und gut ist es zumeist. Ja, das Motiv sollte natürlich auch was hergeben. Der Spaß beginnt dann bei der Nacharbeit.

Und an dieser Stelle, aber das haben Sie sicher schon bemerkt, gestehe ich, dass ich mit Freude meine Fotos bearbeite. Nachbearbeitung gehört für mich beim Schaffensprozess einfach dazu. Part of the game. Ich fotografiere und habe dabei schon im Hinterkopf, was ich am Laptop danach mit den Bildern anstellen werde. Viele puristische Kollegen sehen das oft anders, aber das ist auch gut so. Wenn jeder gleich arbeiten würde, würden alle Bilder gleich aussehen.

Wie auch immer, die Frontale bietet sich geradezu an, um die Up-Right-Funktion der Software auszureizen (bedeutet, Bilder geradezurichten) und die wichtigen Elemente nach der Drittelregel oder gar nach der Fibonacci-Folge auszurichten. Das muss natürlich nicht jeden faszinieren, mich schon.

Sardinien jedenfalls ist eine Goldgrube. Für jede Art der Fotografie. Die Fassaden in Bosa und Orgosolo schreien jedoch förmlich danach, von vorne fotografiert zu werden.